Ein Mechanisches Werk

 

Jede mechanische Armbanduhr hat als Schwingkörper eine sogenannte Unruh. Diese schwingt mit einer durch die Spiralfeder vorgegebenen Schlagzahl, bei einem klassischen Zeitwerk, also bei Uhren 18.000 Amplituden pro Stunde (entspricht 2,5 Hz), bei modernen Uhren meist 21.600 (3 Hz) oder 28.800 (4 Hz) Halbschwingungen pro Stunde.

 

Einige Schnellschwinger erreichen sogar 36.000 Halbschwingungen in der Stunde (5 Hz), z. B. die Longines Ultra-Chron, die Gyromatic Chronometer HF von Girard-Perregaux und die begehrte El Primero von Zenith. Die Unruh schaltet dann bei jedem Durchgang den Anker um. Durch diese Umschaltung ist es dem Gangrad möglich, wieder einen Zahn weiter zu laufen. Der Anker und das Gangrad verhindern die freie Kraftabgabe der Zugfeder über das Räderwerk. Das Räderwerk, auch Schwingungszählwerk genannt, ist eine Übersetzung ins Schnelle (von der Feder aus gesehen).

 

Jede Uhr ist ein besonderer Zeitmesser:

 

Die Schaltdurchgänge der Hemmung werden daher hinuntergeteilt, bis das Minutenrad eine 1/60 Umdrehung in der Minute macht. Das Zeigerwerk nimmt die Kraft von der Minutenradwelle ab und teilt die Umdrehungen des Minutenrads über ein Wechselrad mit Wechseltrieb auf das Stundenrohr, das durch die Untersetzung ins Langsame 1/12 Umdrehung in der Stunde macht.

 

Dann wird der Stundenzeiger auf dem Stundenrohr, der Minutenzeiger auf dem sogenannten Viertelrohr, das über eine Rutschkupplung (die das Zeigerstellen ermöglicht) mit der Minutenradwelle bzw. dem Minutenrohr verbunden ist, befestigt. Die Krone dient zum Verstellen der Zeiger und des Datums sowie auch zum Aufziehen des Uhrwerks. Bei einigen Armbanduhren, wie der neuen Rolex Uhren, ist die Krone verschraubt, damit kein Wasser in die Uhr eindringen kann.

Uhr & service

 

Armbanduhren mit einem mechanischen Uhrwerk sollten ungefähr alle vier bis fünf Jahre gewartet werden, also mindestens eine Standardrevision durchlaufen. Für die Wartung werden die Krone und das Gehäuse der Uhr vollständig demontiert, auch das Zifferblatt und das Uhrwerk werden entnommen. Anschließend durchlaufen alle Teile vom Zeitwerk eine sorgfältige Prüfung durch den Uhrmacher oder gegebenenfalls auch direkt vom Konzessionär.

 

Je mehr Komplikationen eine Armbanduhr enthält, desto aufwendiger gestaltet sich üblicherweise die Revision. Das Uhrwerk und das Zifferblatt wird vom Speziallisten ebenfalls komplett zerlegt und auf Verschleiß hin eingehend untersucht. Nach der Überprüfung aller Einzelteile wird das Uhrgehäuse samt Armband gereinigt und anschließend wieder sorgfältig zusammengesetzt. Natürlich werden bei Bedarf einzelne Verschleißteile ersetzt, damit die Uhr wieder werthaltig ist und einwandfrei funktioniert.

 

Die Funktionskontrolle und gegebenenfalls eine Feinregulierung der Armbanduhr schließen die Wartung der mechanischen Uhr ab. So wird jeder Zeitmesser für die nächsten Jahre fit gemacht. Wie viel Zeit der Prozess einer Wartung beansprucht, hängt von Komplexität, Aufbau und Verarbeitung der jeweiligen Uhr ab. Je nach Uhrenmodell können zusätzliche Überprüfungen notwendig werden, beispielsweise die Kontrolle der Wasserdichtigkeit bei Taucheruhren.